Wer kennt das nicht: Man will abends schnell eine Runde zocken, schaltet die Xbox an und wartet dann gefühlte Ewigkeiten, während System-Updates heruntergeladen werden. Die gute Nachricht ist, dass moderne Xbox Series X und Xbox Series S Konsolen mittlerweile clevere Lösungen für dieses Problem bieten – auch wenn sich die Funktionsweise in letzter Zeit deutlich verändert hat.
Lange Zeit galt der Instant-On-Modus als die einzige Lösung für automatische Updates. Doch Microsoft hat seit März 2023 wichtige Änderungen vorgenommen, die viele Nutzer noch nicht kennen. Heute haben Spieler mehr Optionen als je zuvor, müssen aber auch neue Aspekte berücksichtigen.
Die Revolution des Energy-Saver-Modus
Eine weit verbreitete Annahme besagt, dass automatische Updates nur im stromfressenden Instant-On-Modus funktionieren. Das war früher tatsächlich so, entspricht aber nicht mehr der Realität. Microsoft hat den Energy-Saver-Modus grundlegend überarbeitet und dabei eine bahnbrechende Funktion hinzugefügt.
Seit März 2023 können System- und Spiele-Updates auch im energiesparenden Modus automatisch heruntergeladen werden. Die Konsole „erwacht“ dafür periodisch aus dem Ruhezustand, lädt verfügbare Updates herunter und kehrt anschließend in den stromsparenden Zustand zurück.
Diese Entwicklung ist besonders bedeutsam, da Microsoft den Energy-Saver-Modus mittlerweile als Standard für alle neuen Konsolen aktiviert hat. Ältere Geräte werden nach und nach per Update umgestellt.
Der Stromverbrauch im Vergleich
Der wichtigste Faktor bei der Entscheidung zwischen den Modi ist der Energieverbrauch. Die Unterschiede sind dramatisch und wirken sich erheblich auf die Stromrechnung aus.
Der Instant-On-Modus verbraucht kontinuierlich 13 Watt bei der Xbox Series X und 10 Watt bei der Xbox Series S. Das klingt zunächst wenig, summiert sich aber über das Jahr zu beträchtlichen Kosten. Bei durchschnittlichen Strompreisen entstehen jährliche Mehrkosten von etwa 60 Euro für die Series X und 46 Euro für die Series S.
Der Energy-Saver-Modus hingegen verbraucht nur etwa 0,5 Watt im Ruhezustand, was jährliche Kosten von lediglich 2-3 Euro bedeutet. Die Ersparnis beträgt also mehr als 50 Euro pro Jahr – ein Argument, das schwer von der Hand zu weisen ist.
Funktionsunterschiede zwischen den Modi
Trotz der Update-Fähigkeit des Energy-Saver-Modus gibt es weiterhin Unterschiede zwischen beiden Betriebsarten, die für die Kaufentscheidung relevant sind.
Der Instant-On-Modus bietet nach wie vor die schnellste Startzeit. Die Konsole ist binnen weniger Sekunden spielbereit und behält den Zustand laufender Spiele im Speicher. Remote-Downloads über die Xbox-App funktionieren zuverlässig, und die Konsole reagiert sofort auf Befehle.
Der Energy-Saver-Modus benötigt etwa 30-45 Sekunden für den vollständigen Start. Laufende Spiele werden beendet und müssen neu gestartet werden. Remote-Funktionen sind eingeschränkt, da die Konsole nicht kontinuierlich mit dem Internet verbunden ist.
Optimale Einstellungen konfigurieren
Unabhängig vom gewählten Modus sollten bestimmte Einstellungen aktiviert werden, um das Beste aus der automatischen Update-Funktion herauszuholen. Die Konfiguration erfolgt über Einstellungen, System und Updates.
- „Konsole automatisch aktualisieren“ aktivieren
- „Spiele und Apps automatisch aktualisieren“ einschalten
- Update-Zeiten nach den eigenen Bedürfnissen festlegen
- Netzwerkverbindung für automatische WLAN-Verbindung konfigurieren
Besonders wichtig ist die Zeitsteuerung für Updates. Unter „Update-Zeiten verwalten“ lässt sich definieren, wann die Konsole nach Updates suchen soll. Das ist praktisch für Nutzer mit zeitabhängigen Internettarifen oder begrenztem Datenvolumen.
Netzwerkoptimierung für zuverlässige Updates
Die beste Update-Konfiguration nützt wenig, wenn die Netzwerkverbindung instabil ist. Eine kabelgebundene Internetverbindung ist grundsätzlich zuverlässiger als WLAN, besonders für große Downloads während der Nachtstunden.
Bei WLAN-Nutzung sollte die Signalstärke ausreichend sein und der Router keine automatischen Abschaltzeiten haben. Manche Router trennen „inaktive“ Geräte nach einer bestimmten Zeit, was automatische Updates verhindert.
In den erweiterten Netzwerkeinstellungen kann die Bandbreitennutzung priorisiert werden. System-Updates können Vorrang vor Spiel-Downloads erhalten, oder umgekehrt, je nach persönlichen Präferenzen.
Externe Festplatten einbeziehen
Nutzer externer USB-Festplatten müssen eine zusätzliche Einstellung beachten. Unter Speicher und Speichergeräte verwalten findet sich für jedes externe Laufwerk die Option „Bei Herunterfahren eingeschaltet lassen“.
Ohne diese Aktivierung werden externe Laufwerke im Ruhemodus abgeschaltet, wodurch dort installierte Spiele nicht automatisch aktualisiert werden können. Das führt dazu, dass Updates erst beim nächsten manuellen Start installiert werden.
Die richtige Wahl treffen
Die Entscheidung zwischen Instant-On und Energy-Saver hängt von den individuellen Prioritäten ab. Wer täglich spielt und Wert auf sofortige Verfügbarkeit legt, profitiert vom Instant-On-Modus trotz der höheren Stromkosten.
Gelegenheitsspieler und umweltbewusste Nutzer fahren mit dem Energy-Saver-Modus besser. Die automatische Update-Funktion arbeitet zuverlässig, und die Stromersparnis ist erheblich. Die etwas längere Startzeit von 30-45 Sekunden ist für die meisten Nutzer akzeptabel.
Moderne Xbox-Konsolen bieten heute flexible Lösungen für das Update-Problem, ohne dass Kompromisse bei der Funktionalität eingegangen werden müssen. Die Wahl des passenden Modus hängt hauptsächlich davon ab, ob die Zeitersparnis beim Start die zusätzlichen Stromkosten rechtfertigt. Gaming wird dadurch entspannter, und die Konsole ist immer einsatzbereit – egal ob man sich für den energiesparenden oder den komfortorientierten Weg entscheidet.
Inhaltsverzeichnis